Offenbarungseid: Wenn nichts mehr hilft dann eben Gutscheine.

Blumenampeln und Willkommensfahnen haben anscheinend wenig genutzt (LOL) und Eventausfälle bzw. -absagen wie das Weinfest tun ihr Übriges, wobei ich persönlich diese Art Events eh ziemlich grottig finde. Aber sie ziehen in der Regel immer noch Leute in die City oder in Einkaufzonen. Ob davon dann die HändlerInnen und GastronomenInnen profitieren sei mal dahingestellt.

Nun will es die Stadt mit Gutscheinen versuchen, die angeblich die Preise um 20% senken sollen, solange bis eine halbe Million EURO aufgebraucht sind.

Man erhält also einen 20%igen Bonus auf den Einkauf in der City, quasi als Dankeschön dafür, dass man mal wieder da war, denn die Duisburger City leidet wie viele bundesdeutsche Cities unter BesucherInnen- und damit auch KäuferInnen-Schwund.

Man hat sich in der Pandemiezeit an „online“ noch mehr gewöhnt und festgestellt: Es geht auch ohne den Besuch der City.

Ich habe an dieser Stelle bereits mehrfach auf all die Probleme hingewiesen die die City hat. Angepackt werden diese Probleme nicht, es wird lediglich verschlimmbessert oder punktuell kaschiert was nicht rundläuft.

Schimmel in der Zimmerecke geht auch nicht weg wenn man drüberstreicht.

Boni, Rabatte, Nachlässe oder Gutscheine sind ein und dasselbe und können den Umsatz ankurbeln helfen bzw. den erhöhten Kontakt zum Produkt schaffen, doch sie sind tückisch.

Erstens weil sie eine Erwartungshaltung schüren, dass dies ein ständiger Benefit sein sollte, zweitens man kauft auf Vorrat und dann erstmal länger wieder nicht(s). Es gibt noch viel mehr Tücken.

Zumal es bei dem von der Stadt angedachten Projekt schwer werden dürfte genau zu justieren welche Kundschaft und welche HändlerInnen und GastronomenInnen in welchem Umfang und wie in den Genuß der Benefits kommen sollen bzw. dürfen.

Ganz ehrlich, das Geld dürfte anders besser angelegt sein. Übrigens möchte ich auch mal wissen, was denn die Aussetzung der Parkgebühren konkret gebracht hat, dazu werden wohl kaum valide und ECHTe Zahlen vorliegen.

Macht lieber ein Gewinnspiel: Alle die einen Kauf- oder Gastrobon in einem bestimmten Zeitraum oder an bestimmten Tagen (oder sogar Tageszeiten) über mind. 30 EURO einreichen nehmen teil. Verlost werden 500mal 1.000 EURO.

Es reicht auch die Einreichung einer Bon-Kopie für alle die ihren Bon zum Umtausch oder zur Reklamation noch brauchen.

Und das Ganze zieht ihr mal mit Schmackes auf. Nicht dieser übliche Lulli-Quatsch.

Und Leute wie Kluge, Homann, Haack sollten auf keinen Fall Hand anlegen. Die dürfen das Ganze noch nicht mal ankündigen und kommentieren.

Dann muß man von allen Handelshäusern und Gastrobetrieben noch jede Menge Trostpreise einsammeln, auch als Zeichen ihrer eigenen Mitmachbereitschaft.

Ach ja, ein gemeinsamer Auftritt -auch online- aller(!!!) Mitmachenden wäre auch nicht schlecht.

Fazit:

Solange die City in diesem eher desolaten Zustand ist und die Pandemie unbewältigt bleibt werden die Probleme anhalten. Vertrauen aufzubauen bzw. zurückzugewinnen geht nicht von heute auf morgen und auch nicht mit punktuellen kurzfristigen Aktionen. Es bedarf dazu eines sehr langen Atems plus erheblicher finanzieller Anstrengungen.

In dem Zusammenhang verweise ich nochmals auf ein Problem das u.a. Frau Philipp, MdL, SPD, aufgeworfen hatte, und zwar mit ihrer vollkommen deplazierten Forderung nach mehr sozialer Wohnpolitik – ich berichtete bereits.

Wir haben in Duisburg mit fast 50% aller Haushalte die mehr als 30% für ihre Mieten bezahlen müssen ein echtes Kaufkraftproblem. Tendenz steigend.

Nachtrag (17.7.):

Es gab bzgl. der Bereitstellung der Summe i.H.v. 500.000 EURO einen Dringlichkeitsbeschluß. Eine seit Corona beliebte Maßnahme des Duisburger „Durchregierens“ und eine mit der sich der OB sicherlich beliebt machen will, weil er dafür den Weg angeblich ebnete.

https://www.radioduisburg.de/artikel/stadtgutscheine-fuer-duisburg-1010802.html